Der richtige Notruf

Haben Sie schon einmal den Notruf wählen müssen? Ja? Haben Sie alles richtig gemacht? Oder ist Ihnen in der Aufregung alles entfallen, was eigentlich bei einem Notruf gesagt werden muß? Ach, Sie haben noch nie die Feuerwehr gebraucht? Was würden Sie denn den Disponenten bei der „112“ erzählen, wenn morgen Ihre Küche brennt?

Prägen Sie sich zwei Dinge ein:

Die Notrufnummer 112. Und: „Fünfmal W“
Auf diese fünf „W“ ist der Disponent in der Rettungsleitstelle angewiesen, um Ihren Anruf bearbeiten zu können:

Die wichtigen Angaben Ihres Notrufes:

  • Wo ist etwas passiert?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Wer meldet den Notfall?
  • Warten Sie auf mögliche Rückfragen

Vergessen Sie auch nicht, Ihrem Kind diese Regeln beizubringen. Schon im Vorschulalter kann der Nachwuchs Leben retten! Gleichzeitig sollten Kinder aber auch wissen, dass ein mißbräuchlicher Notruf für die Eltern sehr teuer werden kann. Einfach auflegen klappt nicht! Denn wenn der Notruf gewählt wird, erscheint auf den Monitoren der Rettungsleitstelle die Nummer des Anrufers. In den Leitstellen sind leider rund 80 Prozent (!) aller Notrufe Unfug, vor allem durch Kinder. Aber auch Erwachsene „verwählen“ sich öfters. Die Folge: der Ernstfall kann kaum vom „Scherz“ unterschieden werden, der Disponent ist mit einem „Scherzbold“ beschäftigt, während möglicherweise woanders Menschen auf Hilfe warten…

Wissenswertes über den Notruf

Von Niederkassel aus erreichen Sie unter der Notrufnummer 112 nicht nur die Feuerwehr, sondern auch den Rettungsdienst. Die Polizei hat die Nummer 110.

Notrufe sind grundsätzlich kostenlos, auch von einem Mobiltelefon aus. Ebenso von einer Telefonzelle können Sie ohne Karte oder Münzen den Notruf wählen. Früher waren in vielen Telefonzellen SOS-Schalter eingebaut, das ist mittlerweile überflüssig. Auch Handys ohne Kartenvertrag, bzw. ohne geladenes Guthaben können für einen Anruf in der Leitstelle genutzt werden. Sofern Sie das Mobiltelefon im europäischen Ausland einsetzen, können Sie auch dort „112“ für einen Notruf wählen, sie werden automatisch an die nächstgelegene Rettungsleitstelle oder Polizeistation verbunden.

Notruf mit dem Handy: Auch wenn der Anruf gebührenfrei ist – rufen Sie nie zum Spaß in der Leitstelle an. Besonders wichtig, bevor Sie mit Ihrem Handy den Notruf wählen: machen Sie sich schlau, wo sie sich gerade befinden! An den deutschen Autobahnen befinden sich kniehohe Hinweisschilder, die den laufenden Kilometer anzeigen – achten Sie einmal darauf. Bei einem Notfall auf der Autobahn werden Sie neben der Fahrtrichtung auch nach dem Kilometerstand gefragt. Sinnvoll ist es, einen Notruf nach dem oben genannten Muster abzusetzen, um die wichtigsten Angaben zuerst zu nennen. Hintergrund: eine Handy-Verbindung kann durch schlechte Netz-Abdeckung oder einen schwachen Akku abreissen. Geben Sie daher immer zuerst den Ort und das Schadens-Ausmaß an.

So kann sich ein richtiger Notruf anhören:

Ich möchte einen schweren Verkehrsunfall auf der A59 melden, zwischen Troisdorf und Spich, in Fahrtrichtung Köln, bei Kilometer… .
Es gibt mindestens zwei Verletzte, beide schwer verletzt. Eine Person ist im Wagen eingeklemmt. Es läuft Benzin aus. Mein Name: Hans Muster, meine Telefonnummer:…..

Ein solch präziser Notruf ist für den Disponenten außerordentlich wichtig. Nur so können die nötigen Rettungskräfte alarmiert werden. Notrufe wie „…da hat’s gescheppert“ oder „…ich habe es nur im Vorbeifahren gesehen“, lassen kaum auf das Schadensausmaß schließen.

Übrigens auch ohne Handy können Sie an der Autobahn Hilfe rufen (bei Unfall und Panne). Benutzen Sie dafür die orangenen Notrufsäulen. Auf den weißen Leitpfosten befinden sich übrigens kleine schwarze Pfeile, die Ihnen die Richtung zur nächstgelegenen Notrufsäule weisen.